Auszug aus seinem Werk:

Romane, Erzählungen, Novellen, Märchen:
 
Auf Leben und Tod , 1898
Der Schindelmacher, 1899
Leonore Griebel, 1900
Das letzte Kind, 1903
Der begrabene Gott, 1905
Drei Nächte, 1909
Geschichten aus dem Mandelhause, 1913
Das Abendbrot, 1916
Der Heiligenhof, 2 Bde., 1918
Meicke der Teufel, 1919
Die Krähen, 1921
Das entlaufene Herz, 1923
Wenlin Heinelt, 1923
Der Schatten, 1924
Wanderer zur Höhe, 1925
Der Geigenmacher, 1926
Das Märchen vom deutschen Herzen, 1927
Der Graveur, 1928
 
 
Roman-Trilogie einer deutschen Familie: 
Das Geschlecht der Maechler.
Nathaniel Maechler, 1929 (I)
Das Geschlecht der Maechler, 1942 (II)
Droben Gnade - drunten Recht, 1944(III)
 
Die Nachkommen, 1933
Damian oder das große Schermesser, 1944
Mythen und Mären, 1929
Die Geschichte vom Rauschen, 1930
An der Tür des Jenseits, 1932
Gudnatz, 1934
Das Haus zu den Wasserjungfern, 1935
Der Himmelsschlüssel, 1939
 


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Die Hermann-Stehr-Büste
in der Heimatstube wurde 
1950 geschaffen vom
Siegburger Künstler
ULRICH  BLIESE
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

Hermann Stehr

Ein deutscher Schriftsteller aus der Grafschaft Glatz

 

 Hermann Stehr
 
Hermann Stehr, geboren am 16.02.1864 in Habelschwerdt, gestorben am 11.09.1940 in Oberschreiberhau (Schlesien), war ein Romancier, Erzähler, aber auch ein Lyriker und Dramatiker.  Als Sohn eines Sattlers  wuchs er in ärmlichen Verhältnissen auf.  Nach seiner Schulzeit besuchte er das Lehrerseminar in Habelschwerdt und war ab dem Jahre 1887 für einige Jahre als Volksschullehrer tätig, unter anderem in den Jahren 1900 bis 1911  an der katholischen Schule in Dittersbach, einer Bergmannsgemeinde bei Waldenburg. Siehe hierzu den Tagebucheintrag weiter unten.
 
Ab 1915 arbeitete Hermann Stehr als freischaffender Schriftsteller an den unterschiedlichsten Orten, ab 1926 in Schreiberhau. 1932 wurde ihm in Anerkennung seines schriftstellerischen Werkes die Goethe-Medaille und 1933 der Goethe-Preis verliehen. 1934 verlieh ihm die Universität Breslau die Ehrendoktorwürde.
 
In den Werken Stehrs finden sich oft Milieu-Schilderungen Schlesiens, er beschäftigt sich mit sozialen Nöten und Ängsten von Randgruppen der bürgerlichen Gesellschaft, oft Menschen von einfacher Herkunft, die ohne eigenes Verschulden "durch kapitalistisches Denken und Handeln" ins Elend gestürzt wurden.
 
In den späteren Werken Hermann Stehrs überwiegt eine religiös-mystische Auffassung,so wie auch sein Gesamtwerk eher in der Tradition der schlesischen Mystik steht. Typisch für seine Sprache ist die lebhafte Bildhaftigkeit. Sein Nachlass umfasst mehr als 1000 unveröffentlichte Gedichte, außerdem Novellen sowie Romanfragmente und Entwürfe zu 12 Romanen.


 

Taufeintrag von Hermann Stehr aus dem Habelschwerdter Kirchenbuch
 
 
 Todesanzeige von Hermann Stehr
 
Wie im Habelschwerdter Tageblatt zu lesen war, schickten zum Begräbnis auf dem Florianberg Kränze u.a.:
Reichsminister Dr. Goebbels, SS Reichsführer Himmler, Reichsminister Rust, Gauleiter Wagener, Landrat Spreu etc., - dies, obwohl Hermann Stehr kein Mitglied der NSDAP war.
 
 

 

Das Geburtshaus von Hermann Stehr im Stadtmodell von Habelschwerdt
 
 
 
Im Jahre 2011 in einem Haus in Pohldorf gefunden
 
 

 

Aus Hermann Stehrs unveröffentlichen Tagebuchblättern (Merian 6/10, 1953)


Dittersbach 7. Oktober 1900

Seit 16. April bin ich in Dittersbach. Es ist eine pekuniäre Verbesserung. Was mir das notwendige Zusammenleben mit Lehrern und anderen Leuten bringen wird, weiß ich nicht. Ich hoffe: nicht viel; denn die Menschen sind wohl in allen Himmelsgegenden gleich, - Wesen, die in steter Flucht vor sich leben.

31. Dezember 1901

....Ich bin mit diesem Jahre so zufrieden wie ein Händler, der nach schlechter Geschäftszeit nur deswegen nicht klagt, weil es noch schlimmer hätte kommen können.
Mit meiner Arbeit: ich kam mit dem Drama fast zuende und schrieb die Novelle „Das letzte Kind“. In den letzten Monaten war ich an dem Roman „Der begrabene Gott“ thätig. Gegen frühere Jahre eine Faulheit. Aber meine Krankheit hat mich wohl der ursprünglichen Frische beraubt. Nun fühle ich, daß ich das Leiden überwinden werde. Mein Weib ist krank, nicht so, daß ich fürchten muß, doch so, daß ich nie zur Sicherheit kommen kann, dieser Zustand dauert meine ganze Ehe.
Meine Kinder sind wieder gesund, zwei liebe kleine Menschen.

15. Januar 1902

Ich war vom 7. bis 12. Januar bei Gerhart Hauptmann in Agnetendorf und einen Tag bei seinem Bruder Carl in Schreiberhau.
Es waren genußreiche, anregende Stunden, die mich einen starken Rückfall in meinem Nierenleiden gekostet und die Notwendigkeit einer Operation wieder nahegerückt haben.
Gerhart ist der tiefere, ernstere Künstler, wortkarger, niedergedrückt von seinen letzten Mißerfolgen, reizbar, umwölkt von seinen drangvollen Familienverhältnissen, die so sind, daß jede Lösung eine Verwirrung zur Folge haben muß. Aber um den ganzen Mann ist ein tiefer Zauber, ein großes Ethos wohnt in ihm.....
 

 

 
 
 
 

Alle Inhalte auf dieser Website Copyright © 2012 by Heimatstube Habelschwerdt, Altena        Impressum